Für agiles Projektmanagement werden bestimmte Methoden wie SCRUM genutzt. Hier stelle ich die drei häufigsten einmal vor. Was haben sie gemeinsam und wo sind die Unterschiede?

SCRUM und KANBAN ähnlich

Beide agile Methoden versuchen, die im Projekt zu bearbeitenden Aufgaben sinnvoll zu strukturieren. Dazu werden sie in kleine Einheiten zergliedert, die von einer Person gut bearbeitet werden können. Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass

  • Nicht zu viele Themen gleichzeitig in Bearbeitung sind
  • Schnelle Zwischenergebnisse vorliegen
  • Regelmäßig Feedback von Kunden und Nutzern eingeholt werden kann
  • Übersicht besteht, welche Aufgaben in welchem Status ist und jeder genau weiß, was als nächstes zu tun ist.

Das Projektteam kann so regelmäßig vorzeigbare Zwischenergebnisse vorstellen, die die Kundenbedürfnisse bestmöglich berücksichtigen. Änderungen in Markt, Technologie oder in den Projektzielvorstellungen können leichter aufgenommen und integriert werden. Das Projekt lernt quasi laufend an Inputs von außen. Die reibungslose Zusammenarbeit des Teams steht im Blick und wird immer wieder selbstkritisch reflektiert.

SCRUM

Die Methodik SCRUM arbeitet mit einem Rollenmodell aus Product Owner, Scrum Master und dem Projektteam. Diese kommen regelmäßig zusammen, um die aktuellen Schritte zu besprechen (Daily Standup). Alle To Dos werden in einem Backlog gesammelt und immer wieder priorisiert. Nach und nach werden dann bestimmte Aufgaben in so genannten Sprints bearbeitet. Für diese ist eine klare Zeitschiene eingeplant. Anschließend werden die Ergebnisse kritisch reflektiert, sowohl hinsichtlich Ergebnissen als auch mit Blick auf die Art der Zusammenarbeit.

 KANBAN

Das Vorgehen nach KANBAN verzichtet auf Rollen. Im Projekte stehen die Aufgaben mit ihrem jeweiligen Bearbeitungsstatus im Vordergrund. Diese werden an einem Board visualisiert auf dem die einzelnen Tasks von links nach rechts bis zum Status „Erledigt“ wandern. So kann von allen Teammitgliedern genau verfolgt werden, welche Aufgaben gerade in Bearbeitung sind, welche sich dem Abschluss nähern und welche To Dos noch in der Pipeline sind. Dabei ist limitiert, wie viele Aufgabenpakete sich in den verschiedenen Stati befinden dürfen, um einem „Verzetteln“ vorzubeugen.

SCRUMBAN

Als Kombination aus SCRUM und KANBAN versucht diese Methodik die verschiedenen Elemente der beiden Herangehensweisen sinnvoll zu kombinieren.

So werden aus dem SCRUM die Daily Standups mit den Beteiligten, die regelmäßige Überarbeitung des Backlogs, die Bearbeitung in Sprints und die anschließende kritische Überprüfung übernommen. Aus dem KANBAN kommt der Ansatz dazu, immer wieder geänderte Anforderungen oder neue Erkenntnisse einfließen zu lassen und die Art und Weise der Zusammenarbeit kontinuierlich zu diskutieren und zu verbessern.

Und jetzt?

Wenn Sie erkannt haben, dass Sie mit dem klassischen Projektmanagement nicht weiterkommen, sollten Sie sich intensiver mit den agilen Methoden auseinandersetzen. Dazu ist die Infosammlung im Internet ein guter erster Schritt, eine Schulung der Beteiligten als nächstes in jedem Fall sinnvoll. Wenn Sie die neue Methodik dann einmal an einem ersten Projekt aktiv ausprobieren wollen, sollten Sie sich auf jeden Fall jemanden dazu holen, der sich auskennt und Ihnen da zur Seite steht. Vielleicht haben Sie ja schon einen Scrum Master im Unternehmen oder eine andere Abteilung, die schon agil gearbeitet hat? Alternativ nehmen Sie sich einfach einen externen Profi ins Team.

In der Umsetzung werden Sie dann sehen, dass es gar nicht so schwer ist! Viele Schritte sind gut nachvollziehbar, einfach umzusetzen und die große Übersichtlichkeit können alle Projektmitglieder aktiv selbst erleben. Wenn Sie da erfolgreich sind, können Sie sich dann der Herausforderung widmen, die agile Herangehensweise in Ihrem Management bekannt zu machen und dort für Verständnis zu werben 🙂

 

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