Betriebliche Weiterbildung ist ohne Trainer nicht denkbar. Wir verdanken ihnen viel – und investieren auch viel. Deshalb ist es wichtig, dass das Trainermanagement professionell gehandhabt wird. Für bessere Seminarqualität und einen fairen Umgang mit den Trainern.

Beim Trainermanagement sollten Sie zuerst die Ist-Situation analysieren. Arbeiten Sie mit internen und/oder externen Trainern? Wie werden Schulungsaufträge bisher vergeben? Was läuft gut? Wo hakt es?

Interne Experten fördern

In vielen Unternehmen werden Bildungsmaßnahmen auch intern abgewickelt. Die Unternehmen planen ihre Bildungsmaßnahmen selbst, übernehmen die inhaltliche Ausgestaltung und die Durchführung. Dabei werden entweder interne Vollzeittrainer eingesetzt oder Mitarbeiter übernehmen zeitweise die Trainerfunktion. Wie bei externen Dienstleistern müssen auch interne Maßnahmen nach klaren Vorgaben, festen Prozessen und im Rahmen von Qualitätsstandards durchgeführt werden. Das gilt nicht nur für angemessene Räumlichkeiten sowie qualitativ hochwertige und didaktisch geprüfte Schulungsmaterialien oder für ein reibungsfreies Einladungsmanagement. Besonders die fachliche und pädagogische Eignung derjenigen Mitarbeiter, die eine Lehrtätigkeit übernehmen, sollte geprüft und sichergestellt werden.

Frischen Sie außerdem die Kenntnisse Ihrer internen Trainer mindestens einmal im Jahr mit einem Train-the-Trainer-Workshop auf! Inhalte könnten zum Beispiel Ihre strategischen Bildungsziele sein, Präsentationsmethoden, Moderation, Sprech- und Stimmtraining, Powerpoint, Gruppenmethoden, neue Lernformen etc. Die Trainer empfinden das in der Regel nicht als Korrektur oder Bevormundung sondern freuen sich über das Interesse an ihrer Arbeit und über neue Impulse.

Klug einkaufen

Großunternehmen haben häufig (auch) eigenes Personal für Bildungsmanagement und Lehre, aber KMU sind noch stärker auf den Weiterbildungsmarkt und externe Trainer angewiesen (Reinemann 2002:72). Die Schulungsmaßnahmen werden dann von unternehmensfremden Personen und oft auch außerhalb des Unternehmens durchgeführt. Damit stehen sie immer auch ein Stück weit außerhalb des Einflussbereiches des betrieblichen Bildungsmanagements. Gerade deshalb muss das Bildungsmanagement aktiv versuchen, den externen Trainer in den Qualitätsmanagementprozess einzubeziehen und die gesamte Kontaktkette möglichst strukturiert aufbauen.

Die Voraussetzung dafür ist ein klarer, schriftlich fixierter Schulungsauftrages inkl. Bildungszielen, Inhalten und dem genauen Volumen. Das gilt nicht nur auf Einzelbasis, sondern Sie sollten für ein ganzes Jahr planen. Nur dann können Sie Schulungen bündeln oder auf Inhouse-Seminare umstellen. Ideal ist es zudem, wenn Unternehmensspezifika in die Bildungsmaßnahme einfließen können. Versuchen Sie, es so passend für Ihre Mitarbeiter wie möglich zu machen.

Oft läuft es so: Wir wählen den Trainer, der den Kurs schon immer macht, oder den, den der Geschäftsführer unbedingt haben will. Im Sinne der Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit sollten aber immer mehrere Dienstleister evaluiert werden. Ein objektiver Kriterienkatalog kann bei der Anbieterauswahl helfen. Am besten schauen Sie sich neue Trainer immer auch gemeinsam mit Kollegen an. Das nimmt Ihnen die Last der Entscheidung von den Schultern und garantiert dem Trainer ein faires Vorgehen.