Patrick Dörr, Senior-Referent Personalentwicklung bei den Stadtwerken München (SWM), bringt in seinem „WerkRaum Führung“ seit vier Jahren regelmäßig verschiedenste regionale Unternehmen zusammen. Um diese für die Veranstaltungen richtig einzustimmen, schickt er im Vorfeld oft „steile Thesen“, wie er selbst sagt. Spannende Impulse zum Diskutieren und Weiterdenken.
Industrie 4.0, künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge, Social Networking, Augmented Reality und Big Data zählen zu den zentralen Themen der digitalen Welt. Für den technischen Laien sind das kaum mehr als nur Schlagwörter. Man könnte den Eindruck gewinnen, die Digitalisierung sei eine rein technische Herausforderung. Aber so einfach ist es natürlich nicht!
Beim Thema Digitalisierung stolpert man zwangsläufig auch über die Frage, wie Führung in Zukunft eigentlich aussehen soll und was einen Digital Leader künftig ausmachen wird. Hier einige Impulse:
Gibt es eigentlich spezifische Anforderungen an Digital Leadership?
Ja und nein. Einerseits brauchen digitale Führungskräfte das ganze Instrumentarium der Kommunikations- und Sozialkompetenzen wie jede andere gute Führungskraft auch. Gleichzeitig ist die Digitalisierung aber von großer Geschwindigkeit und hohem Innovationsdruck geprägt. Die Anforderungen an fachliche und persönliche Veränderungsbereitschaft sind damit immens.
Neuer Typ Mitarbeiter
Gleichzeitig gilt es eine Generation neuer selbstbewusster Arbeitnehmer an Board zu halten, für die das Schreckensszenario „Arbeitslosigkeit“ nicht mehr gilt. Für sie muss Arbeit nicht nur Geld einbringen, sondern Sinn & Spaß machen. Dafür bringen sie Folgendes mit:
- informelle, antiautoritäre Haltung
- hohes Selbstvertrauen
- Unabhängigkeit & Individualismus
- Technologieaffinität
- Social Networker – gut vernetzt und „always on“
Die jungen Mitarbeiter stellen Hierarchien in Frage, akzeptieren Regeln nur, wenn sie Sinn ergeben und wollen wissen, welchen Mehrwert der eigene Chef ihnen bietet. Im sozialen Netzwerk holen sie sich Wissen, Rat und Feedback und erwarten ganz selbstverständlich Work Life Balance im Sinne einer souveränen Selbstgestaltung von Arbeitszeit und Arbeitsort.
Führungsarbeit ist Kommunikation
Generell sollten Führungskräfte sehr gut kommunizieren können und für Transparenz und Zielklarheit sorgen. Grundsätzlich kommt für mich dabei die Haltung vor der Methode. Was nützt es, wenn ich die virtuellen Tools famos beherrsche – aber keinen Zugang zum Mitarbeiter finde.
Virtuelle Führungsfähigkeiten gefragt – Digital Leader brauchen Medienkompetenz
Zwei Drittel unserer Arbeitszeit bestehen aus Kommunikation – Gespräche mit Kollegen, Telefonate, Sitzungen, E-Mails, Facebook, Twitter & Co. und auch immer stärker Videokonferenzen. Und die sollten natürlich technisch, organisatorisch und didaktisch professionalisiert werden. Bei den SWM bieten wir unseren Führungskräften beispielsweise einen Intensivtag „Führen auf Distanz“ an. Führungskräfte müssen auf den verschiedenen Kanälen souverän kommunizieren können und Meetings on- und offline moderieren.
Digital Leader haben Follower
Ein guter digitaler Leader ist auf einer Mission und hat Follower. Ganz ähnlich sieht es auch der amerikanische Managementberater John C. Maxwell: „Wer meint zu führen, ohne dass ihm jemand folgt, der geht nur spazieren.“
Ausführliche Infos zu diesem Thema gibt es auch im sehr guten Beitrag unter
https://digitalpeoplemanagement.de/digital-leadership-hautnah-teil1/
beziehungsweise im zweiten Teil
Wenn Sie selbst Führungskraft sind und einmal am „WerkRaum Führung“, dem Münchner Netzwerk für Vor- und Nachdenker, teilnehmen möchten, könne Sie gerne unter doerr.patrick@swm.de oder über XING Kontakt aufnehmen.
Zum Autor:
Begeisterung für und Lust auf Training – Beratung – Coaching: Patrick Dörr. Senior-Referent Personalentwicklung, Learning & Development Enthusiast, Talent Ninja, Kreativbündel, Möglichmacher, systemischer Coach mit mehr als 20 Jahren Praxis in Learning & Development – Talentmanagement – Nachwuchsförderung – Trainingsmanagement.
Zu den SWM:
Die Stadtwerke München (SWM) zählen als kommunales Versorgungs- und Dienstleistungsunternehmen der Landeshauptstadt München zu den größten Energie- und Infrastrukturunternehmen Deutschlands. Zu ihren Kernaufgaben gehört die Versorgung der Stadt München mit Energie (Strom, Erdgas, Fernwärme, Fernkälte) und quellfrischem Trinkwasser aus dem bayerischen Voralpenland. Die Verkehrstochter MVG ist verantwortlich für U-Bahn, Bus und Tram. Ferner betreiben die SWM 18 Hallen- und Freibäder. Im SWM Konzern arbeiten über 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Konzernumsatz lag im Jahr 2018 bei 8,3 Milliarden Euro. Mehr Infos unter: www.swm.de
Bildhinweis: Die Bilder zum Beitrag stammen von Patrick Dörr.
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