Bei sipgate läuft Personalarbeit anders. Teams stellen ein, Teams entlassen, Probearbeiten ist immer Standard, Open Friday als Weiterbildungstag alle zwei Wochen. Das Unternehmen hat dazu ein Buch veröffentlicht, um diesen Spirit weiterzutragen.

Egal, ob sich das eigene Unternehmen am Ende traut, Beispiele aus diesem Buch umzusetzen – es ist doch toll zu sehen, dass es überhaupt geht! Dass Personalarbeit nicht „klassisch“ laufen muss, nicht nach den althergebrachten Mustern, nicht so „wie es schon immer war“. Sipgate geht an das Thema mit einem offenen Geist heran und fragt ganz unvoreingenommen: Was brauchen wir? Und wie können wir das am besten umsetzen?

Man hat das Gefühl, dass Sipgate noch nie etwas von Personalarbeit gehört hat. Sondern einfach losgelegt hat und Ansätze entwickelt hat, die ihren eigenen Werten und Zielen optimal entsprechen. Die Lösungen, die sie in dem kleinen Buch vorstellen, klingen verblüffend einfach. Aber es lässt sich schnell erahnen, was für riesige Effekte ein solches, alternatives Vorgehen im HR haben kann. Für die Teams, für Bewerber, für Führungskräfte. Für die Bindung ans Unternehmen und das gesamte Miteinander.

Sipgate hat dabei keine Scheu, auch goldene Kühe kräftig bei den Hörnern zu packen. So gibt es ein festes Gehaltsmodell – ohne Verhandlungsspielraum, ohne Sonderlocken. Teams entscheiden, wer entlassen wird, nicht einzelne Führungskräfte. Eine Führungslaufbahn gibt es quasi nicht. Urlaub, Sabbatical, Elternzeit müssen nicht genehmigt werden (aber abgesprochen – im Team natürlich, nicht mit einem Chef).

Fairness und Transparenz sind nicht nur Schlagworte, sondern werden nachvollziehbar in allen Tools umgesetzt. Also – Respekt für so eine tolle Haltung in HR und PE. Wenn es den Deutschen Bildungspreis noch gäbe, hätte Sipgate sicher eine gute Chance zu gewinnen. So bleibt mir am Ende nur noch zu fragen: Ich habe keine Ahnung von VoIP, aber WO KANN ICH MICH BEWERBEN?!